Erschienen in:
31.01.2017 | Thorakotomie | Originalien
Sequenzielle Studienanalyse
„Fallzahlberechnung“ für verlässliche Metaanalysen
verfasst von:
Dr. rer. nat. S. Weibel, Prof. Dr. P. Kranke, MBA
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Metaanalysen haben großen Einfluss auf die medizinische Entscheidungsfindung. Zufällige Fehler („random errors“) sind jedoch häufig Grund für Fehleinschätzungen von Interventionseffekten in Metaanalysen.
Ziel der Arbeit
Autoren und Leser von Metaanalysen sollen an die Problematik des Zufallsfehlers herangeführt werden. Die sequenzielle Studienanalyse (Trial Sequential Analysis, TSA) wird als geeignete und anwenderfreundliche Methode vorgestellt, die für das Risiko von zufälligen Fehlern in Metaanalysen adjustiert.
Material und Methoden
Die TSA wird an dem praktischen Beispiel regional-anästhesiologische Verfahren vs. konventionelle Schmerztherapie im Hinblick auf die Prävention von persistierendem postoperativem Schmerz nach Brustkrebsoperation bzw. Thorakotomie erläutert. Das Ergebnis wird mit dem Resultat konventioneller metaanalytischer Methoden verglichen.
Ergebnisse
Konventionelle metaanalytische Methoden ergaben sowohl bei Patienten nach Brustkrebsoperation als auch nach Thorakotomie einen signifikanten Vorteil für regional-anästhesiologische Verfahren hinsichtlich der Reduktion persistierender postoperativer Schmerzen. Mithilfe der TSA konnte für die Thorakotomie die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die Evidenz dieser Metaanalyse ausreichend ist. Im Gegensatz dazu ergab die TSA für die Brustkrebsoperation, dass es sich, basierend auf der gegenwärtigen Datenlage unter Zugrundelegung relevanter Annahmen, um einen potenziell falschen Hinweis auf einen Effekt handelt. Derzeit existiert keine gesicherte Evidenz, dass eine Regionalanästhesie zu einer signifikanten Reduktion von persistierenden postoperativen Schmerzen nach Brustkrebsoperation führt.
Schlussfolgerung
Die TSA ist ein geeignetes Hilfsmittel, um das Risiko von zufälligen Fehlern zu minimieren und um die Evidenz eines metaanalytischen Ergebnisses verlässlicher zu beurteilen.