Erschienen in:
01.03.2008 | Originalien
Silikatisierte/silanisierte Implantatoberflächen zur optimierten hydrolysestabilen Verbundfestigkeit zwischen Knochenzement und Metall
Zementierte Hüft- und Knieendoprothetik
verfasst von:
PD Dr. T. Mumme, R. Marx, R. Müller-Rath, S. Gravius, S. Andereya, D.C. Wirtz
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die aseptische Lockerung von zementierten Hüft- und Knieendoprothesen ist ein aktuell ungelöstes Problem. Diesbezüglich ist unter anderem eine hydrolysestabile Verbundfestigkeit der Grenzschicht Metall/PMMA (Polymethylmethacrylat) von entscheidender prognostischer Bedeutung.
Material und Methodik
Mittels Silikatisierung/Silanisierung beschichtete Femurschaft- und Tibiaplateauendoprothesen wurden in „Kunstknochen“ zementiert implantiert und nach DIN-ISO-Norm belastet. Nach dynamischer Belastung erfolgte die auflicht- und fluoreszenzmikroskopische Grenzschicht- und Zementmantelanalyse. Unbeschichtete Endoprothesen dienten als Kontrollgruppen.
Ergebnisse
Die silikatisierten/silanisierten femoralen und tibialen Endoprothesen zeigten verglichen mit den unbeschichteten eine statistisch hoch signifikante Reduktion hinsichtlich Spalt- und Rissbildung in der Grenzschicht Metall/PMMA sowie im Zementmantel selbst.
Schlussfolgerung
Durch die silikatisierte/silanisierte Implantatoberflächenbeschichtung von zementierten Femurschaft- und Tibiaplateauendoprothesen kann ein hydrolytisches Debonding in der Grenzschicht Metall/PMMA mit konsekutiver Zementmantelzerrüttung vermieden werden. Dieses könnte eine längerfristige Stabilität des Metall-PMMA-Verbundes mit reduzierter mechanischer Lockerungsrate bewirken.