Erschienen in:
04.10.2017 | Angeborene Herzfehler | Übersichten
Sportliche Aktivität mit angeborenem Herzfehler
Aktuelle Möglichkeiten und zukünftige Entwicklung
verfasst von:
Dr. J. Siaplaouras, C. Albrecht, P. Helm, E. Sticker, C. Apitz
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ausreichend körperliche Aktivität ist auch bei Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler (AHF) ein wichtiger Baustein für eine gesunde, altersentsprechende Entwicklung.
Ziel der Arbeit
Dieser Beitrag enthält einen Überblick über derzeitige Betreuungsstrukturen und einen aktuellen Ausblick auf neue Entwicklungen im Bereich Sport bei Kindern und Jugendlichen mit AHF.
Methode
Selektive Literaturrecherche in PubMed unter Bezugnahme auf Leitlinien und systematische Übersichtsarbeiten.
Ergebnisse
In Deutschland bestehen 3 modellhafte Möglichkeiten, mit einem AHF Sport auszuüben. Diese umfassen Sport gemeinsam mit Gesunden, gemeinsam mit ebenfalls Herzkranken oder die Betätigung als Einzelsportler. Der Zugang zu sportlicher Aktivität kann im Einzelfall für Kinder und Jugendliche mit AHF erschwert sein. Die Gründe hierfür können sowohl im versorgungsstrukturellen und organisatorischem Bereich liegen als auch auf dem Gebiet der Informationspolitik gegenüber Eltern, Sporttrainern und -lehrern. Besonders betroffen sind hiervon Patienten mit komplexen AHF mit der Gefahr von belastungsabhängigen Herzrhythmusstörungen.
Schlussfolgerung
Eine alters-, erkrankungs- und anforderungsspezifische kinderkardiologische Betreuung der sportlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen mit AHF ist zwingend notwendig, idealerweise mit sportmedizinischen Zusatzkenntnissen. Eine zeitgemäße Erweiterung der lokalen sportmedizinischen Versorgung um E‑Health-Lösungen kann die Zugangsmöglichkeiten zu sportlicher Aktivität für Patienten mit AHF verbessern, die Betreuung individualisieren und damit die Sicherheit, insbesondere für Einzelsportler mit AHF, erhöhen.