Erschienen in:
01.12.2014 | Leitthema
Sportliche Belastungen nach Spondylodesen der Lendenwirbelsäule
Der Return-to-play-Prozess
verfasst von:
Dr. D. Niederer, J. Wilke, E. Füzéki, W. Banzer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Wiederaufnahme von Wettkampfaktivitäten ist für Athleten nach Spondylodesen von zentraler Bedeutung. Empfehlungen zu Bedingungen und Zeitpunkt auf Basis systematischer Untersuchungen liegen bis dato nicht vor.
Ziel
Das Ziel der Arbeit ist es, eine Übersicht hinsichtlich Zeitpunkt und Kriterien der Rückkehr zur sportlichen Aktivität bei Erwachsenen nach degenerationsbedingter Fusionsoperation im LWS-Bereich bereitzustellen.
Material und Methode
Zwei unabhängige Untersucher recherchierten relevante Literatur unter Einbezug von MeSH-Terms in MEDLINE. Zielgrößen waren der Zeitpunkt sowie die Entscheidungskriterien für die Rückkehr zu sportlicher Aktivität („return to play“, RTP).
Ergebnisse
Aktuell sind keine randomisiert kontrollierten Studien zu RTP nach spinaler Fusion unter Beachtung der Ein- und Ausschlusskriterien veröffentlicht. Fünf der eingeschlossenen Studien basieren auf Originaldaten, größtenteils handelt es sich um narrative Übersichtsarbeiten mit geringem Evidenzniveau. Zusätzlich zu den Übersichtsarbeiten liegen eine Beobachtungsstudie, zwei Expertenbefragungen und zwei Modellentwicklungen bzw. -bewertungen vor.
Schlussfolgerungen
Patienten müssen nach einer spinalen Fusionsoperation für eine positive RTP-Entscheidung literaturbasiert folgende Kriterien erfüllen: 1) Abgeschlossene Remodellierung der betroffenen Gewebe, 2) Gewährleistung der Sicherheit des Athleten und anderer Personen im Rahmen des Trainings und Wettkampfes, 3) Wiederausbildung sportartspezifischer Fähigkeiten und 4) psychosoziale Bereitschaft für RTP. RTP kann bereits 6 Monate postoperativ angestrebt werden; evtl. ist eine Rückkehr zu Vollkontakt- bzw. kollisionsgefährdeten Sportarten kontraindiziert.