Erschienen in:
19.04.2017 | Harnwegsinfektionen | Leitthema
Rezidivierende und katheterassoziierte Harnwegsinfektionen
Prophylaxe und Prävention
verfasst von:
Prof. Dr. H. Piechota
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Harnwegsinfektionen (HWI) haben als eine der häufigsten bakteriellen Infektionen in der Humanmedizin eine große Bedeutung. Wegen der steigenden Prävalenz multiresistenter Erreger sollte zur Diagnostik stets eine Urinkultur angelegt werden, um den ungezielten Einsatz von Antibiotika zu vermeiden. Zur Prophylaxe rezidivierender HWI der Frau stehen nach dem Ausschluss prädisponierender Faktoren heute eine Vielzahl verhaltenstherapeutischer, medikamentöser und supportiver Behandlungsoptionen zur Verfügung. Dabei haben Vakzinen, Probiotika (Laktobazillen) und standardisierte Phytopharmaka vor dem Hintergrund der Antibiotikaresistenzentwicklung einen wachsenden Stellenwert. Nosokomiale HWI sind zu 80 % mit einem Harnwegskatheter assoziiert. Es wird davon ausgegangen, dass bis zu 70 % dieser Infektionen durch geeignete Präventionsmaßnahmen verhindert werden können. Fundierte Kenntnisse der Grundlagen harnwegskatheterassoziierter Infektionen (HKI) und der korrekte Umgang mit Harnwegskathetern haben deshalb nicht nur eine große individuelle sondern auch sozioökonomische Bedeutung.