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Erschienen in: DNP - Der Neurologe & Psychiater 3/2017

07.03.2017 | Schizophrenie | Industrieforum

Schizophrenie: Vorteile einer Depot-Medikation

verfasst von: Dr. Gunter Freese

Erschienen in: DNP – Die Neurologie & Psychiatrie | Ausgabe 3/2017

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Auszug

_ In der Behandlung der Schizophrenie bieten Depot-Antipsychotika einige Vorteile, die sich in den zulassungsrelevanten kontrollierten doppelblinden Studien kaum erfassen lassen. Naturalistische Studien zeigen den Nutzen von Depot- im Vergleich zu oralen Präparaten dagegen deutlich auf. Die Vorteile einer Depot-Medikation liegen für Professor Dieter Naber, ehemals Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, dabei auf der Hand: Bei Nicht-adhärenz besteht eine direkte Transparenz, was vielfältige Interventionen wie den Anruf bei den Patienten oder der Betreuungsperson bis hin zur Behandlung zu Hause ermögliche. Dadurch komme es seltener zu Therapieabbrüchen sowie stationären Aufnahmen. Auch falle die Rezidivrate geringer aus. Diese Vorteile seien in randomisierten kontrollierten Studien zwar nicht zu erfassen, naturalistische Studien hätten diesen Nutzen aber deutlich belegt (▶Abb. 1, [Kirson NY et al. J Clin Psychiatry 2013; 74: 568 – 75]). Naber stellte zudem die Ergebnisse der QUALIFY-Studie [Naber D et. Al Schizophr Res 2015; 168: 498 – 504] vor, in der Aripiprazol-Depot (Abilify Maintena®) mit Paliperidon-Depot über 28 Wochen bei Patienten mit Schizophrenie verglichen wurde. Beide Präparate wurden einmal monatlich injiziert. In der Studie wurden Männer und Frauen mit Schizophrenie gemäß DSM-IV-R im Alter von 18 bis 60 Jahren eingeschlossen, bei denen eine Änderung der Behandlung nötig war und die nach Ansicht des Prüfarztes von einer Depot-Behandlung profitieren könnten. Eingeschlossen wurden Patienten mit einem CGI-S-Wert zwischen ≥ 3 (moderat erkrankt) und ≤ 5 (schwer erkrankt). Beim primären Endpunkt, der Veränderung der Lebensqualität gemäß QLS, zeigte sich eine signifikante Überlegenheit für Aripiprazol- gegenüber Paliperidon-Depot. Auch bei den sekundären Endpunkten (CGI, IAQ, SWN-S, TooL, WoRQ, ASEX) zeigte sich laut Naber ein konsistentes Bild zugunsten von Aripiprazol-Depot. Im Vergleich beider Depots gegenüber den Erfahrungen mit oralen Präparaten wurden keine unerwarteten Nebenwirkungen beobachtet. …
Literatur
Zurück zum Zitat „Behandlung für’s Leben — was wirklich zählt für Patienten mit Schizophrenie“ Satellitensymposium beim DGPPN-Kongress 2016, 25.11.2016, Berlin; Veranstalter: Otsuka/Lundbeck „Behandlung für’s Leben — was wirklich zählt für Patienten mit Schizophrenie“ Satellitensymposium beim DGPPN-Kongress 2016, 25.11.2016, Berlin; Veranstalter: Otsuka/Lundbeck
Metadaten
Titel
Schizophrenie: Vorteile einer Depot-Medikation
verfasst von
Dr. Gunter Freese
Publikationsdatum
07.03.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie / Ausgabe 3/2017
Print ISSN: 2731-8168
Elektronische ISSN: 2731-8176
DOI
https://doi.org/10.1007/s15202-017-1608-8

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