Erschienen in:
01.06.2003 | Leserbrief
Stellungnahme
verfasst von:
Prof. Dr. P. Rieckmann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 6/2003
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Auszug
Die Autoren Kornhuber und Zierz setzen sich kritisch mit dem aktuellen Stand der Immuntherapie der Multiplen Sklerose auseinander. Basierend auf den Erkenntnissen der zulassungsrelevanten Studien für die rekombinanten β-Interferone und das Glatirameracetat, die einen deutlichen Effekt auf die Schubreduktion, aber einen geringer ausgeprägten auf die Reduktion der EDSS-Progression zeigen, folgern die Autoren, dass der klinischen Progression bei der MS ein von der Entzündung unabhängiger degenerativer Pathomechanismus zugrunde liegen muss. Sie beziehen sich dabei auf eine epidemiologische Studie, in der gezeigt wurde, dass bei Patienten ab einem EDSS von ≥4 die Progression auch unabhängig von der Schubzahl voranschreitet [
1]. Als mögliche Ursache für die nichtentzündliche Degeneration wird das altbekannte Konzept einer primären Infektion mit neurotropen Viren herangezogen, ohne dass über eine einzelne tierexperimentelle Arbeit von einem der Autoren (M.K.) [
2] hinaus weitere Evidenzen aus dem umfangreichen Repertoire zur Virus-Hypothese der MS herangezogen werden. …