Erschienen in:
01.01.2011 | Leitthema
Stereotaktische Radiochirurgie und Radiotherapie bei Akustikusneurinomen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. F. Unger, K. Dominikus, K. Haselsberger
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Die stereotaktische Radiochirurgie (SRS) ist ein neurochirurgischer Arbeitsbereich, der zunehmend in der Behandlung von Akustikusneurinomen genutzt wird. Radiochirurgische Methoden sind das Gamma-Knife, die sog. LINAC-Technologie und das Cyberknife. Die Gamma-Knife-Radiochirurgie (GKRS) weist die größte Genauigkeit auf und wird seit Jahrzehnten bei Akustikusneurinomen eingesetzt (>18.000 Patienten). Im Unterschied zu chirurgischen Verfahren ist das Ziel der SRS eine Langzeitarretierung des Tumorwachstums bei Erhalt der neurologischen Funktion. Strahlenbedingte Neuropathien treten sehr selten auf. Die seit einigen Jahren verwendete fraktionierte stereotaktische Radiotherapie (FSR) weist wesentliche Unterschiede zur einzeitigen SRS bei radiobiologischer Wirksamkeit und Anwendung auf. Die SRS ist zumeist ambulant möglich. Neurinome bis zu 3 cm Größe sind mögliche Indikationen für SRS oder FSR. Größere Tumoren, Zysten und Neurinome mit Hirnstammkompression sollten wie bisher in erfahrenen Zentren (HNO oder Neurochirurgie) mikrochirurgisch reseziert werden. SRS (und FSR) sind ggf. als Option bei Patienten mit Tumorwachstum nach subtotaler Resektion oder Rezidivtumoren zu erwägen oder bei Patienten, die nicht operationstauglich oder -willig sind.