Erschienen in:
01.01.2011 | Originalien
Möglichkeiten und Grenzen der Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen
verfasst von:
K. Ullrich, M.A., W. von Suchodoletz
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ob durch ein generelles Sprachscreening Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen frühzeitig erkannt werden, ist bislang nicht belegt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die diagnostische Zuverlässigkeit des SBE-2-KT zu ermitteln.
Methoden
Mit dem SBE-2-KT wurden die sprachlichen Fähigkeiten von 562 zweijährigen Kindern erfasst. Ein Jahr später erfolgte eine Nacherhebung mit dem SBE-3-KT.
Ergebnisse
Die Sprachscores im 2. und 3. Lebensjahr korrelierten mittelhoch und hoch signifikant (rSp=0,59–0,68; p<0,001). Die Sensitivität hinsichtlich der Früherkennung einer Sprachentwicklungsstörung betrug 43%, die Spezifität 93%, der positive Vorhersagewert 57% und der negative 88%.
Schlussfolgerungen
Eine Früherkennung sprachgestörter Kinder gelingt im Alter von 2 Jahren nur mit Einschränkungen. Fast die Hälfte der Late Talkers holt den Sprachrückstand innerhalb eines Jahres weitgehend auf und etwa jedes 2. sprachgestörte Kind ist kein ausgeprägter Late Talker. Im Alter von 3 Jahren ist deshalb ein erneutes generelles Sprachscreening erforderlich.