Erschienen in:
01.09.2003 | Originalien
Stigmatisierungsgefühl und Lebensqualität bei Patienten mit Psoriasis und Neurodermitis
verfasst von:
Prof. Dr. G. Schmid-Ott, R. Burchard, H. H. Niederauer, F. Lamprecht, H.-W. Künsebeck
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Psoriasis- und Neurodermitispatienten sind häufig von den psychosozialen Konsequenzen ihrer Hauterkrankungen beeinflusst. Um diese Erfahrungen reliabel zu bestimmen, wurden das Stigmatisierungserleben und die Einschränkung der Lebensqualität dieser Patientengruppen untersucht.
Patienten/Methodik
Die Kurzform des "Fragebogens zum Erleben von Hautbeschwerden" (FEH) mit 23 Items wurde an einer Stichprobe von 463 stationär behandelten Psoriasis- und Neurodermitispatienten validiert. Außerdem wurde der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) erhoben.
Ergebnisse
Die 4 FEH-Skalen "Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls und Rückzug", "Erfahrene Zurückweisung", "Verheimlichung" und "Gelassenheit" konnten durch eine Faktorenanalyse bestätigt werden. Es fanden sich erwartungsgemäß mittelhohe korrelative Zusammenhänge zwischen den FEH-Skalenwerten und dem DLQI-Gesamtwert bei beiden Patientengruppen. Das Stigmatisierungsgefühl und die Lebensqualität einer Subgruppe der Psoriasis- und Neurodermitispatienten mit vergleichbaren soziodemographischen Charakteristika war nicht signifikant unterschiedlich.
Schlussfolgerungen
Die Kurzform des FEH ist ein valides Untersuchungsinstrument zur Erfassung sozialer und psychischer Belastungen von Psoriasis- und Neurodermitispatienten. Mit der Bestimmung des Stigmatisierungsgefühls und der Lebensqualität werden unterschiedliche, sich ergänzende Aspekte der krankheitsbezogenen Belastung von Patienten mit chronischen Dermatosen erfasst.