Erschienen in:
12.11.2018 | Strahlenschutz | Leitthema
Imaging-Verfahren – Möglichkeiten zur Strahlenreduktion im Operationssaal
verfasst von:
M. Kaschwich, F. Matysiak, M. Horn, Prof. Dr. M. Kleemann
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 8/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Etablierung endovaskulärer Techniken hat die Welt der konventionellen offenen Gefäßchirurgie grundlegend verändert und eine neue Ära der Behandlung gefäßchirurgischer Patienten eingeleitet. Dank dieser Techniken können Patienten heutzutage minimal-invasiv ohne großes Zugangstrauma behandelt werden. Ein bis dato ungelöstes Problem der neuen Interventionsmethoden stellt allerdings nach wie vor die Notwendigkeit der Anwendung von Röntgenstrahlen dar. In diesem Zusammenhang kommt es, bedingt durch die immer komplexeren Prozeduren, die eine lange Durchleuchtungszeit benötigen, zu einer zum Teil erheblichen Strahlenbelastung für den Patienten und das Operationsteam, mit der Gefahr gesundheitlicher Folgeschäden. Die Befolgung von Strahlenschutzmaßnahmen hat daher oberste Priorität. Entsprechende Geräteeinstellungen können die Strahlenexposition zusätzlich deutlich vermindern. Des Weiteren kann eine Verbesserung der intraoperativen Navigation durch Image Fusion, der vermehrte Einsatz des Ultraschalls sowie die Durchführung von Simulatortrainings für unerfahrene Chirurgen, die Strahlenbelastung signifikant reduzieren. Allerdings sind diese Maßnahmen bis dato nur als additiv im Rahmen einer konventionellen Navigation unter Röntgendurchleuchtung anzusehen. Die Etablierung neuer Navigationsmethoden ohne die Anwendung von Röntgenstrahlung ist daher von hoher klinischer Relevanz. Erste Ansätze finden sich in der MR-gestützten endovaskulären Intervention und der Anwendung von Augmented Reality zur intraprozeduralen Navigation.