Erschienen in:
30.08.2019 | BG-Heilverfahren
Stufenmodell der Schmerzrehabilitation in den BG Kliniken
verfasst von:
Dr. S. Simmel, M. C. Papenhoff, C. Reimertz, AG Rehabilitation der BG Kliniken, AG Schmerzmedizin der BG Kliniken
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Die Schmerzrehabilitation der BG Kliniken beinhaltet eine umfassende Behandlung von Patienten mit komplexen Schmerzzuständen. Sie erfolgt in 3 Stufen, abhängig vom Rehabilitationsziel: durch eine erweiterte multimodale Schmerztherapie (eMST), als komplexe stationäre Rehabilitation (KSR) oder seltener als berufsgenossenschaftlich stationäre Weiterbehandlung (BGSW). Die Therapie orientiert sich an dem biopsychosozialen Modell der Schmerzchronifizierung und erfolgt unter Berücksichtigung schmerzverstärkender Kontextfaktoren und des DGUV(Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung)-Heilverfahrens. Therapieziele sind Verbesserung von Aktivität, Lebensqualität und Teilhabe unter Schmerzreduktion oder verbesserte Schmerztoleranz bei Vermeidung von sekundären Einschränkungen. Die Behandlung erfolgt mit einem höheren Anteil an individualisierter Therapie sowie höherem personellem Zeitaufwand im Vergleich zu Standardverfahren der DGUV außerhalb von BG Kliniken. Rahmenbedingungen sind daher ein hohes Maß an Interdisziplinarität und Kommunikation. Inhalte sind u. a. Patientenedukation, medikamentöse und nichtsystemische Therapie, Behandlung von therapieassoziierten Komplikationen, Entzugsbehandlung, spezielle invasive und neuromodulative Therapieformen, trainingstherapeutische Maßnahmen, Arbeitsplatz- und Alltags-(ADL[„activities of daily living]“)-Training. Die Verordnung einer eMST erfolgt nach Vorstellung in der Schmerzambulanz, nach „Schmerzabklärung“ oder nach Rücksprache mit dem behandelnden D‑Arzt und bedarf der Genehmigung des zuständigen Kostenträgers. Ein Formtext zur Verordnung ist geplant. Die Verordnung der Schmerzrehabilitation im Rahmen einer komplexen stationären Rehabilitation (KSR) bzw. BGSW erfolgt mittels der bekannten Formtexte mit entsprechenden Vermerken.