Erschienen in:
13.04.2023 | Suizid | Medizin aktuell
Die Grenzen der Inneren Medizin
verfasst von:
Prof. Dr. Markus M. Lerch
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Sonderheft 2/2023
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Zusammenfassung
„Die Grenzen der Inneren Medizin“ bildeten das Kongressmotto des 128. Internistenkongresses im Jahr 2022 in Wiesbaden. In seiner Präsidentenrede ging Prof. Lerch auf vier Aspekte dieses Mottos ein: ärztliches Handeln am Lebensende, Lektionen aus der Coronapandemie, Defizite in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens und der deutsche Sonderweg beim Datenschutz in der Medizin. Anhand von Daten aus Kanada, der Schweiz und den Niederlanden, in denen Sterbehilfe praktiziert wird, appellierte Prof. Lerch an Internistinnen und Internisten – v. a. hausärztlich tätige –, sich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes intensiv mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Mit Blick auf die Entwicklungen der Coronapandemie diskutierte er Gründe der fehlenden Impfbereitschaft in Teilen der Gesellschaft sowie die Frage, warum v. a. nicht klinisch tätige und kaum patientenversorgende Fächer die Diskussion um Coronaschutzmaßnahmen in Deutschland geprägt haben. Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war die unzureichende Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens, das im Hinblick auf seine digitale Transformation im internationalen Vergleich deutlich zurückliegt. Ärztinnen und Ärzte müssten sich stärker in die digitale Transformation einbringen, um das Gesundheitswesen zum Wohle der Patienten umzugestalten. Der deutsche Sonderweg bei der Auslegung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bedarf einer gesetzlichen Regelung, die eine pragmatische und fortschrittliche Nutzung von Patientendaten für die Krankenversorgung und die medizinische Forschung erlaubt.