Erschienen in:
01.10.2005 | Originalien
Symptome, Risikofaktoren und Ätiologie von transitorisch ischämischer Attacke und Schlaganfall
verfasst von:
Dr. C. H. Nolte, J. Müller-Nordhorn, G. J. Jungehülsing, K. Rossnagel, A. Reich, M. Klein, S. N. Willich, A. Villringer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ob sich klinische Symptome von transitorisch ischämischer Attacke (TIA) und Schlaganfall abgesehen vom zeitlichen Verlauf unterscheiden, ist unklar.
Methoden
Anamnestische Beschwerden und klinische Symptome von Patienten mit TIA und Schlaganfall wurden prospektiv erfasst und anhand einer altersadjustierten, logistischen Regression verglichen. Risikofaktoren, Medikamenteneinnahme und Diagnostik gingen in die vergleichende Analyse ein.
Ergebnisse
405 Schlaganfallpatienten (68±12 Jahre, 45% weiblich) und 143 TIA-Patienten (64±14 Jahre, 48% weiblich) wurden einbezogen. Sowohl als anamnestische Beschwerde, als auch im klinischen Befund hatten TIA-Patienten signifikant seltener „klassische“ Symptome wie Parese (48% vs. 71%, p<0,001) oder Sensibilitätsstörung (38% vs. 48%, p=0,03). Die Ätiologie der TIA wurde häufiger der Kategorie „ungeklärt“ zugeordnet (57% vs. 46%, p<0,05).
Schlussfolgerungen
Da die TIA mit einem erheblichen Risiko für Tod und Behinderung verbunden ist, aber seltener mit „klassischen“ Symptomen auftritt und seltener ätiologisch zugeordnet werden kann, erfordert sie eine besondere Aufmerksamkeit und intensive Diagnostik.