Erschienen in:
30.10.2019 | Originalarbeit
Tango und Mikroprozesse in der psychoanalytischen Situation
verfasst von:
Dr. med. Angelika Zoubek-Windaus
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 3/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit der „leiblichen Dimension“ in der psychoanalytischen Arbeit und der asymmetrischen, aber eben doch wechselseitigen Einwirkung von Patient und Analytikerin aufeinander, stellt eine wichtige Weiterentwicklung beim Verständnis transformierender Prozesse in der analytischen Behandlung dar. Nach wie vor liegt der Fokus jedoch überwiegend auf den resonanten Reaktionen der Analytikerin auf den Patienten, während der Einfluss leiblicher Präsenz, der Körperempfindungen, Fantasien und generell der inneren Öffnungsbereitschaft aufseiten der Analytikerin zumeist weniger Aufmerksamkeit findet. Anhand der Beschäftigung mit dem Tanz und insbesondere mit dem Tango Argentino als improvisiertem Paartanz werden Parallelen zur mikroprozessualen Verständigung in der psychoanalytischen Situation nachgezeichnet. Es wird auf die gemeinsame und jeweils singuläre Kreation eines spezifischen Zusammenseins hingewiesen, welches die wechselseitigen (Körper‑)Erfahrungen mit und in dem In-der-Welt-Sein mit anderen umfasst und damit sowohl an frühe Beziehungserfahrungen als auch an deren Möglichkeiten zur kreativen (Neu‑)Gestaltung anknüpft.