Zusammenfassung
Bedingt durch die möglichen dramatischen Konsequenzen für Mutter und Kind, erfordern geburtsmedizinische Notfälle eine abgestimmte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Steigende Sectio-Raten, ein wachsender Anteil von Müttern über 35 Jahre bei der Geburt des ersten Kindes, die Zunahme von Mehrlingsschwangerschaften, maternaler Adipositas und Schwangerschaftsdiabetes sowie ein hoher Anteil makrosomer Kinder lassen eine Häufung geburtsmedizinischer Notfälle erwarten. Ein Teamtraining z. B. der Not-Sectio oder der peripartalen Hämorrhagie, wie zuletzt auch in den aktuellen Leitlinien (10) empfohlen, kann helfen, das Setzen von Handlungsprioritäten, das Treffen von Entscheidungen und die Rollenzuweisung der Teammitglieder für den Notfall zu trainieren. Eine „simulation light“ ist ein wiederholtes Training kurzer Handlungssequenzen im klinischen Alltag, um somit eine hohe Durchführungsfrequenz und ggf. einen höheren „Durchdringungsgrad“ in häufig wechselnden Teams im Kreißsaal zu erzielen.