Erschienen in:
01.02.2015 | Bericht aus der Praxis
Teilnahmebereitschaft von Jugendlichen an einem Rauchstoppprogramm über das Mobiltelefon
verfasst von:
Prof. Dr. Holger Schmid, Cornelia Rösch, MA, Simon Süsstrunk, MA cand., Severin Haug, Dr. phil. Dipl.-Psych.
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Jugendliche Raucher nehmen selten an Rauchstoppprogrammen teil. Es wird die Teilnahmebereitschaft von Jugendlichen an einem Rauchstoppprogramm über das Mobiltelefon (SMS) in der Schweiz untersucht, und Faktoren, die diese begünstigen oder hemmen herausgearbeitet.
Methode
Es nahmen 755 (74,6 %) von 1012 rauchende Berufsschüler teil, die mittels eines Online-Fragebogens zur Teilnahmebereitschaft, zum Rauchverhalten, zur Intention zum Rauchstopp, zur Abhängigkeit u.a.m. befragt wurden. Anhand einer Mehrebenenanalyse zur Vorhersage der Teilnahmebereitschaft wurden auch Charakteristika der Berufsschulklasse (z. B. der Anteil der täglich Rauchenden in einer Klasse) einbezogen. In einem Mix-methods-Vorgehen wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von offen gestellten Fragen den quantitativen Ergebnissen gegenüber gestellt.
Ergebnisse
Tägliches Rauchen und höhere Intention zum Rauchstopp erhöhen die Teilnahmebereitschaft. Auf der Klasseneben begünstigt eine große Anzahl Anwesende bei der Programminformation und eine frühe Tageszeit der Informationsveranstaltung die Teilnahmebereitschaft. Die offenen Fragen zeigen, dass keine Lust, kein Interesse und keine Zeit als Gründe gegen eine Teilnahme angeführt werden und dass eine Belohnung die Bereitschaft erhöhen würde.
Schlussfolgerungen
Um die Teilnahmequote für künftige Programme über das Mobiltelefon weiter zu erhöhen, sollte die individuelle Veränderungsbereitschaft berücksichtigt werden und die Lust zur Teilnahme ggf. auch über attraktive Belohnungen angeregt werden. Informationen zum Programm sollten möglichst früh am Tag und in Gruppen stattfinden.