Erschienen in:
01.11.2005 | Originalien
Telefontriage in der Pädiatrie
Gerechtfertigt nur bei Kosteneinsparung?
verfasst von:
Dr. A. Gerber, K. W. Lauterbach
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Könnte ein Telefontriagesystem in der Pädiatrie in Deutschland Kosten einsparen, ohne die Qualität der Gesundheitsversorgung zu gefährden? Durch so genannte Telefontriage sortieren geschulte Krankenschwestern unter Abfrage von Indikatorsymptomen mit Hilfe computergesteuerter Algorithmen Kinder nach der Schwere der Krankheit vor und raten den Eltern entsprechende Maßnahmen. Derzeit finden sich diese Systeme v. a. in den USA.
Methoden und Ergebnisse
Auf der Basis von pädiatrischen Konsultationen in einer Großstadt mit Umland und den Daten in den USA berechneten wir das Einparpotenzial für Ambulanzbesuche nichtangemessener Indikation und stellten diesem die Kosten eines Telefontriagesystems gegenüber. Wären bis zu 25% der derzeitigen pädiatrischen Konsultationen in Deutschland/Jahr zu vermeiden, würde das nicht zu einer Einsparung führen.
Schlussfolgerung
Daten über andere Auswirkungen eines Telefontriagesystems in Deutschland liegen nicht vor. Ein regional begrenzter Pilotversuch mit wissenschaftlicher Begleitung zum Vorher-nachher-Vergleich von Nutzung der Ambulanzen durch die Eltern, Zufriedenheit der Eltern und des Klinikpersonals wäre wünschenswert.