Erschienen in:
07.11.2022 | Tendinopathien | Operative Techniken
Operative Therapie der kalzifizierenden Insertionstendinopathie der Achillessehne über einen lateralen Zugang
verfasst von:
PD Dr. med. Michael H. Amlang, Martin Luttenberger, Stefan Rammelt
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Operationsziel
Reduktion von Schmerzen und Schwellung der Ansatzregion der Achillessehne bei Erhalt der Funktion.
Indikationen
Starke, intolerable Schmerzen am Ansatz der Achillessehne bei chronischer, kalzifizierender Insertionstendinopathie, die durch eine konservative Therapie über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten nicht erfolgreich behandelt werden konnten.
Kontraindikationen
Chronische Wunden oder schwere Durchblutungsstörungen an Sprunggelenk oder Fuß, fortgeleitete oder projizierte Schmerzen, komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS).
Operationstechnik
Die Entfernung des intratendinösen Fersensporns erfolgt über einen lateralen Zugang. Die Rückfläche des Tuber calcanei wird durch Abtragung des Fersensporns mit der oszillierenden Säge geglättet. Eine zweite Osteotomie der medialen Kante des Tuber calcanei reicht bis zum Ansatz der Plantarissehne. Mit der dritten Osteotomie erfolgt die Resektion der Haglund-Deformität. An diesem spongiösen Bereich erfolgt die Refixation der Achillessehne mittels Nahtanker.
Weiterbehandlung
Eine ventrale Kunststoffschiene in 20°-Plantarflexionsstellung wird zur Wundheilung für 1 Woche getragen. Die Patienten werden unter Vollbelastung in einem Stiefel (Vario-Stabil) mit 4 cm Absatzerhöhung für 6 Wochen mobilisiert. Anschließend wird die Absatzerhöhung schrittweise reduziert und nach 8 Wochen nur noch ein elastischer Fersenkeil benutzt. Die Physiotherapie beginnt im Stiefel mit isometrischen Übungen und wird nach Ablage des Stiefels intensiviert.
Ergebnisse
Sieben von 12 mit dieser Methode behandelte Patienten mit ossifizierender Insertionstendinopathie (58 %) gaben in der Likert-Skala Schmerzfreiheit an, die übrigen 5 Patienten (42 %) eine „deutliche Besserung“. Der durchschnittliche VISA-A-Score lag bei 84 von 100 Punkten. Postoperative Komplikationen wurden nicht gesehen.