Erschienen in:
01.12.2008 | Leitthema
Terbinafin-Topika
Ultimative Verkürzung der Therapiedauer bei Tinea pedis
verfasst von:
PD. Dr. M.-H. Schmid-Wendtner, H. Korting
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2008
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Zusammenfassung
Oberflächliche Pilzinfektionen der Haut sind häufig und weltweit verbreitet. Neueren Schätzungen zufolge leidet allein etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung an einer Fußmykose, wobei die Dermatophyteninfektion der freien Haut, die Tinea pedis, im Vordergrund steht. Die Tinea pedis interdigitalis als bei Weitem häufigste Manifestationsform kann heute erfolgreich topisch behandelt werden. Hierfür steht eine ganze Reihe von topisch wirksamen Antimykotika zur Verfügung. Häufig eingesetzt werden die Azole, aber auch die Hydroxypyridone und die Allylamine, seltener die Morpholine. Die meisten Antimykotika weisen gegenüber Dermatophyten, den Erregern der Tinea pedis, überwiegend fungistatische Effekte auf, während Terbinafin als Vertreter der Allylamine überwiegend fungizid wirkt. Aufgrund dieser Eigenschaft sind unter topischem Terbinafin kürzere Behandlungszeiten möglich. Für eine effektive Behandlung bei unkomplizierter Tinea pedis interdigitalis müssen Azolcremes nicht selten 2-mal täglich über 4 Wochen angewendet werden, während Terbinafin als 1%ige Creme nur 1-mal täglich über 1 Woche aufzutragen ist. Seit dem Jahr 2006 steht eine neue galenische Darreichungsform des 1% Terbinafins zur Verfügung, die nur ein einziges Mal aufgetragen werden muss. Diese filmbildende Lösung zeigt möglicherweise Vorteile im Hinblick auf die Vermeidung eines verfrühten Therapieabbruchs und damit auf Rückfallraten im Alltag.