Erschienen in:
06.11.2018 | Tibiakopffraktur | Videobeitrag: Aktuelle Operationstechniken
Osteosynthese einer bikondylären Tibiakopffraktur in Bauchlage
Videobeitrag
verfasst von:
M. Krause, Univ.-Prof. Dr. K.-H. Frosch
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Ziele der operativen Versorgung der intraartikulären bikondylären Tibiakopffraktur sind die anatomische Rekonstruktion und direkte, biomechanisch optimale Fixation der frakturierten Gelenkfläche und der Beinachse unter Berücksichtigung häufig assoziierter Weichteilschäden.
Indikation
Es handelt sich um eine im Kadavermodell simulierte komplexe bikondyläre Tibiakopffraktur 41C3 nach AO mit Frakturbeteiligung aller 10 Segmente und Indikation zur Operation bei posteromedialer Abscherfraktur und lateraler artikulärer Destruktion sowie posterolaterozentraler Impaktion.
Kontraindikation
Ausgeprägte Weichteilschäden mit akuten oder unvollständig verheilten Infektionen im Zugangsgebiet.
Operationstechnik
Anhand des vorgestellten Operationsvideos, das online zur Verfügung steht, wird die direkte Versorgung einer intraartikulären komplexen Tibiakopffraktur von dorsal in Bauchlage des Patienten detailliert dargestellt: posterolateral ca. 13 cm lange Hautinzision unmittelbar über dem Fibulakopf mit anschließender schonender Präparation des N. peronaeus am medialen Rand des M. biceps femoris. Retraktion des lateralen Kopfes des M. gastrocnemius nach medial. Proximales Lösen des M. soleus vom Fibulakopf und Retraktion des M. popliteus nach medial. Horizontale Kapselinzision und Frakturdarstellung. Eröffnung des lateralen Fensters ventral des Außenbandes. Bei Bedarf Osteotomie des lateralen Femurepikondylus zur besseren posterolaterozentralen Frakturdarstellung. Winkelstabile osteosynthetische Fixierung. Posteromedialer Zugang medial des medialen Gastroknemiuskopfes. Retraktion des medialen Kopfes des M. gastrocnemius nach lateral, horizontale Kapselinzision unter Schonung des M. semimembranosus medial und hinterer Kreuzbandfasern lateral, Frakturreposition, Fixierung mithilfe einer posteromedialer Abstützplatte, Bildwandlerkontrolle, Wundverschluss.
Nachbehandlung
Postoperative Kühlung und Hochlagerung. Frakturabhängig 6‑ bis 10-wöchige Teilbelastung von max. 20 kg mit frühfunktioneller Nachbehandlung. Vor Steigerung zur Vollbelastung klinisch-radiologische Verlaufskontrollen zur Feststellung der knöchernen Konsolidierung und der Materiallage.
Ergebnisse
Es handelt sich um eine etablierte und sichere Versorgungsstrategie komplexer Frakturmuster mit dorsalen Frakturausläufern. Das Risiko intraoperativer Malrepositionen ist gering. Postoperative Repositionsverluste sind von fraktur-, operations- und v. a. patientenspezifischen Eigenschaften abhängig.