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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

37. Tic-Störungen und Tourette-Syndrom

verfasst von : I. Neuner, F. Schneider

Erschienen in: Facharztwissen Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Tics sind unwillkürliche, plötzlich einschießende Muskelaktionen oder Lautäußerungen, die sich häufig stereotyp wiederholen und keinem offensichtlichen Zweck dienen. Das Tourette-Syndrom bezeichnet eine komplexe Tic-Störung, bei der motorische und mindestens ein vokaler Tic länger als ein Jahr auftreten mit Beginn vor dem 18. Lebensjahr. Das Ersterkrankungsalter liegt häufig im dritten bis achten Lebensjahr. In der Ätiologie des Tourette-Syndroms und der anderen Tic-Störungen spielen sowohl eine genetische Prädisposition als auch prä-/perinatale und immunologische Prozesse sowie eine Störung verschiedener Neurotransmittersysteme eine Rolle. Wichtiges neuroanatomisches Substrat ist der kortikostriatothalamokortikale Regelkreis. Die Diagnosestellung erfolgt klinisch. Häufige Komorbiditäten sind v. a. ADHS, Depression sowie Angst- und Zwangsstörungen. Therapeutisch wichtige Bausteine sind Psychoedukation, verhaltenstherapeutische Techniken und Pharmakotherapie.
Literatur
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Metadaten
Titel
Tic-Störungen und Tourette-Syndrom
verfasst von
I. Neuner
F. Schneider
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-50345-4_37

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