Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Totale mesorektale Exzision durch den minimal-invasiven transanalen Zugang
Erweiterung der Möglichkeiten
verfasst von:
Prof. Dr. W. Kneist, F. Aigner
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 4/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Das anteriore Resektionssyndrom, urogenitale Funktionsstörungen und unzureichende onkologische Radikalität aufgrund einer schlechten Qualität des mesorektalen Präparats sind lebensqualitätsbeeinträchtigende Folgen bei der vorderen tiefen Rektumresektion, die trotz nervenschonenderer laparoskopischer Technik gerade bei anatomischen Limitationen, wie dem engen, adipösen, männlichen Becken oder bei tiefsitzendem Rektumkarzinom, auftreten können.
Fragestellung
Der zusätzliche transanale minimal-invasive Zugang zur totalen mesorektalen Exzision (TAMIS-TME) stellt eine Alternative zur rein abdominellen Technik der totalen mesorektalen Exzision dar und verspricht bessere funktionelle und onkologische Ergebnisse durch eine bessere Übersicht. Ziel der Arbeit ist es, diese neue Technik und die bisher in der Literatur publizierten Ergebnisse vorzustellen.
Material und Methoden
Bei der TAMIS-TME handelt es sich um ein Hybridverfahren aus simultaner laparoskopischer anteriorer Rektummobilisation und TME beim tiefsitzenden Rektumkarzinom. Der transanale Akt wird nach zirkulärer Inzision des Rektums über eine transanale Plattform und Setzen eines Kapnosubperitoneums von kaudal nach kranial durchgeführt.
Ergebnisse
Anatomische Landmarken für einen nervenschonenden und onkologisch radikalen transanalen Zugang werden beleuchtet. Erste Ergebnisse aus der Literatur zeigen die Machbarkeit dieser Technik bei ultratiefen Rektumkarzinomen mit qualitativ hochwertigen mesorektalen Präparaten und akzeptablem funktionellem Outcome.
Diskussion
Die TAMIS-TME stellt eine sphinktererhaltende und nervenschonende Alternative zur Rektumamputation gerade beim engen, adipösen, männlichen Becken und bei tiefsitzendem Rektumkarzinom dar.