Erschienen in:
01.12.2020 | Entzündlich-rheumatische Erkrankungen | Leitthema
Translationale Versorgungsforschung
Zeigen, was ist – Angela Zink, die Grande Dame der Rheumaepidemiologie
verfasst von:
Dr. Julia Rautenstrauch
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Angela Zink hat als Leiterin des Programmbereichs Epidemiologie am DRFZ (Deutsches Rheuma-Forschungszentrum) die bundesweite Kerndokumentation, ein nationales Register zur Versorgung von Menschen mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen, und weitere wichtige Register für die Rheumaepidemiologie etabliert.
Fragestellung
In dieser Publikation wird das Lebenswerk von Angela Zink zusammengefasst und die nationale Bedeutung dieser außergewöhnlichen Leistung vor dem Hintergrund der erreichten Forschungsergebnisse beleuchtet.
Methoden
Die verfügbare Literatur und die persönliche Erinnerung der Autorin bildeten die Grundlage dieser Zusammenfassung.
Ergebnisse
Die Kerndokumentation, die regelmäßig die Daten von mehr als 15.000 Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen pro Jahr erfasst, zeigt, dass sich die Prognose in vielen Bereichen stetig verbessert hat, die Krankheitsaktivität gesunken ist, die Krankheitslast durch Schmerzen oder funktionelle Einschränkungen zurückgegangen ist, die Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeit und Berentungen gesunken ist und die Betroffenen heute in einem viel höheren Maße am sozialen und am Arbeitsleben teilhaben können. Die Daten deckten aber auch bestehende Defizite auf, regionale Unterschiede sowie Unterschiede in den Behandlungserfolgen zwischen fachärztlicher und hausärztlicher Behandlung. Damit wurde die Kerndokumentation zu einem zentralen Instrument der Qualitätssicherung. Große Bedeutung gewann auch das Biologikaregister RABBIT, in dem Nebenwirkungen von Biologika registriert und für das Risikomanagement nutzbar gemacht wurden.
Schlussfolgerungen
Die Register, die im Programmbereich Epidemiologie unter Leitung von Angela Zink aufgebaut und systematisch weiterentwickelt wurden, sind ein Datenschatz von nationaler Bedeutung. Eine Weiterführung, auch nach dem Ausscheiden von Angela Zink aus dem aktiven Berufsleben, erscheint dringend geboten, wenn die Versorgungsforschung der deutschen Rheumatologie nicht den internationalen Anschluss verlieren will.