Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Versorgungsforschung in der Rheumatologie
Aktueller Stand
verfasst von:
Prof. Dr. A. Zink
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Die Versorgungsforschung in der Rheumatologie befasst sich mit der Abschätzung des Versorgungsbedarfs, der bevölkerungsbezogenen Versorgungsqualität und der Entwicklung des Versorgungsgeschehens bei Personen mit Krankheiten der Bewegungsorgane. Am Beispiel der rheumatoiden Arthritis (RA) werden wichtige Erkenntnisse der Versorgungsforschung der letzten 25 Jahre zusammengefasst. Es wird heute von rund 540.000 RA-Kranken in Deutschland ausgegangen, von denen etwa zwei Drittel rheumatologisch mitbetreut werden. Die Daten der Kerndokumentation zeigen, dass sich die Frühzeitigkeit der rheumatologischen Mitbetreuung und der Erreichungsgrad der Kranken durch Rheumatologen deutlich verbessert haben. Die Intensität der medikamentösen Therapie sowohl mit konventionellen wie mit biologischen DMARD ist kontinuierlich gestiegen. Gleichzeitig hat sich bei rheumatologisch mitbetreuten RA-Kranken die mittlere Krankheitsaktivität (DAS28) von 4,7 auf 3,3 verringert. Von früh behandelten Patienten erreichen rund 50 % eine Remission. Der vom Arzt eingeschätzte Schweregrad ist deutlich zurückgegangen. Schwere erosive Verläufe sind selten geworden. Dem entspricht, dass Funktionsfähigkeit und Erwerbsbeteiligung deutlich gestiegen sind. Die Versorgungsforschung kann damit die Verbesserungen der klinischen und patientenberichteten Ergebnisse bei rheumatologisch betreuten Patienten eindrucksvoll belegen. Einer weiteren Verbesserung der Versorgung auf Bevölkerungsebene steht die zu geringe Zahl internistischer Rheumatologen in der ambulanten Versorgung entgegen.