06.11.2019 | Übersichten
Übersicht über die Veränderungen von Sonnenauf- und -untergang in vier Metropolregionen Deutschlands bei jeweils dauerhafter Sommer- oder Normalzeit
verfasst von:
Prof. Dr. Andrea Rodenbeck, Kai Rodenbeck
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Einleitung
Angesichts der anstehenden Entscheidung zur Einführung entweder der dauerhaften Sommerzeit (DST) oder der permanenten Normalzeit (NT, „Winterzeit“), werden die Veränderungen von Sonnenauf(SA)- und -untergangszeiten (SU) je Zeitoption für vier Metropolregionen sowie bevölkerungsgewichtet für ganz Deutschland dargestellt.
Methodik
Für die vier größten Städte in Deutschland wurden die jeweiligen täglichen SA und SU in 2018 tabelliert. Unter Simulation einer dauerhaften DST bzw. NT wurde die jeweilige Anzahl der Tage pro Jahr mit SA bzw. SU vor und nach bestimmten Uhrzeiten pro Ort summiert. Die Berechnung der SA und SU für das bevölkerungsgewichtete deutschlandweite Mittel erfolgte anhand der Längen- und Breitengrade jeder einzelnen Gemeinde.
Ergebnisse
Im Vergleich zur jetzigen Zeitumstellung würde die dauerhafte DST die Anzahl der Tage mit SA vor 6.00 Uhr in keiner Region verändern. Es gäbe im Mittel 67,4 (regional 55–89) mehr Tage mit SA nach 8.00 bzw. 58,7 Tage mit SA nach 9.00 Uhr. Die absolute Anzahl an Tagen mit einem SA nach 8.00 Uhr würde von aktuell 62,4 auf 129,8 Tage steigen. Unter permanenter NT käme es im Mittel zu 38,4 zusätzlichen Tagen mit einem SU vor 19.00 Uhr, es träten aber keine SA nach 9:00 Uhr und etwa genauso viele Tage wie derzeit mit SA nach 8:00 Uhr auf.
Diskussion
Unabhängig von der gewählten Zeitoption sind die Jahresverläufe von SA und SU regional unterschiedlich. Daher wirkt sich sowohl eine permanente Sommer- als auch eine permanente Normalzeit unterschiedlich stark aus. Das bevölkerungsgewichtete Mittel sollte daher berücksichtigt werden.