Erschienen in:
10.01.2018 | Ulnafraktur | Übersicht
Monteggia- und Monteggia-like-Verletzungen
verfasst von:
Dr. Kathi Thiele, Markus Scheibel, Christian Gerhardt
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Monteggia-Frakturen werden definiert als proximale Ulnaschaftfrakturen mit Luxation des Radiuskopfes im proximalen Radioulnargelenk. Eine weitere Begriffserweiterung, die verschiedenste Frakturmorphologien inkludiert, erfolgte unter dem Begriff der sog. „Monteggia-like lesions“ oder Monteggia-Äquivalent-Verletzungen. Hierunter werden übergreifend Frakturen der proximalen Ulna kombiniert mit Luxationen, Subluxationen, Frakturdislokationen der humeroradialen Artikulation bezeichnet. Ausschlaggebend für ein zufriedenstellendes postoperatives Outcome ist die frühzeitige Diagnose und suffiziente Versorgung der Fraktur. Insbesondere bei kindlichen Monteggia-Frakturen, die lediglich mit einer plastischen Verformung der Ulna einhergehen können, wird die Frakturmorphologie häufig übersehen mit dem Resultat einer persistierenden ventralen Radiuskopfluxation. In der operativen Versorgung der Monteggia- bzw. Monteggia-Äquivalent-Frakturen ist die anatomische Rekonstruktion der Ulna in Länge und Rotation Grundvoraussetzung, um die radiohumerale Artikulation wiederherzustellen. Bei frustraner Reposition des Radiuskopfes ist eine Interposition von Weichteilgewebe auszuschließen oder die Rekonstruktion der Ulna zu reevaluieren. Das Verständnis des Unfallmechanismus sowie der Frakturmorphologie erlauben Rückschlüsse auf die Versorgung. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Diagnose, Klassifikation, Therapie und dem Outcome dieser Frakturformen.