Erschienen in:
01.07.2005 | Schwerpunkt: Zervixpathologie
Ungewöhnlicher Kombinationsbefund eines zystischen Ovarialtumors mit einer Leiomyomatosis peritonealis disseminata
verfasst von:
Dr. V. Lubczyk, A. du Bois, A. Fisseler-Eckhoff
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Die Leiomyomatosis peritonealis disseminata (LPD) betrifft überwiegend Frauen im reproduktionsfähigen Alter. Eine Häufung während der Schwangerschaft und hormoneller Kontrazeption ist feststellbar.
Die LPD verläuft zumeist asymptomatisch und stellt häufig einen Zufallsbefund dar. Intraoperativ imponiert sie aufgrund multipler Noduli (zumeist <2 cm) als Peritonealkarzinose. Die Knoten aus glatten Muskelfasern zeigen keine Hinweise für Malignität.
In 10% der Fälle besteht eine Kombination mit einer Endometriose/Endosalpingiose. Zusätzlich ist ein gehäuftes zeitgleiches Auftreten von uterinen Leiomyomen und funktionellen Ovartumoren zu verzeichnen. Einige Fälle mit maligner Transformation wurden beschrieben.
Pathogenetisch wird eine multizentrische metaplastische Veränderung des submesothelialen Bindegewebes im Rahmen einer abnormalen Antwort auf eine Hormonstimulation diskutiert.
Eine spontane Regression post partum oder nach Absetzen der oralen Kontrazeption ist möglich. Ein weiterer Therapieansatz stellt die Applikation von GnRh-Agonisten dar.
Wir stellen den Fall einer 35-jährigen Patientin mit plötzlich aufgetretenen perimenstruellen Unterbauchschmerzen, verdächtigem Ultraschall und suspektem CT-Befund vor. Intraoperativ wurde bei Nachweis multipler derber Noduli im Abdomen die Diagnose einer LPD und bei zystischer Veränderung des linken Ovars die Diagnose einer Borderline-Läsion gestellt. Daraufhin wurde eine Adnexektomie beidseits mit Leiomyomenukleation im Bereich des Peritoneums und Uterus sowie eine Netzresektion durchgeführt.