Erschienen in:
01.06.2007 | Leitthema
Untersuchungen zur Plastizität des kindlichen Gehirns
Methodische Grundlagen
verfasst von:
PD Dr. M. Staudt
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Moderne Verfahren aus MR-Bildgebung und Neurophysiologie können Mechanismen identifizieren, mit denen ein sich entwickelndes Gehirn Funktionsausfälle durch eine Läsion zumindest teilweise kompensieren kann. So können frühe unilaterale Läsionen zu einer Verlagerung der kortikalen motorischen Handrepräsentation (M1) aus der geschädigten in die kontraläsionelle Hemisphäre führen (funktionelle MRT aktiver Handbewegung) mit ipsilateralen kortikospinalen Projektionen aus der kontraläsionellen Hemisphäre zur paretischen Hand (transkranielle Magnetstimulation). Im somatosensorischen System wird hingegen auch bei ausgedehnten Läsionen eine normale kontralaterale Repräsentation (S1) der paretischen Hand beobachtet (fMRT passiver Handbewegung), mit intakten afferenten Projektionen zur Zentralregion der geschädigten Hemisphäre (Magnetoenzephalographie). Hier konnten mittels MR-Diffusion-Tensor-Traktographie axonale „Umgehungen“ der oft ausgedehnten Läsionen visualisiert werden.