Erschienen in:
01.07.2003 | Kasuistik
Ureteraugmentation der Harnblase
Funktionelle Ergebnisse und mögliche Problembereiche
verfasst von:
Dr. A. Haferkamp, D. Melchior, S. Schumacher, S. C. Müller
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2003
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Zusammenfassung
Bei neurogenen "Low-compliance-Harnblasen" werden häufig chirurgische Verfahren wie die Blasenaugmentation notwendig. Wenn möglich, sollte man vermeiden, Fremdgewebe wie beispielsweise Darm in den Harntrakt einzubringen, sondern der Blasenaugmentation mit Eigenureter den Vorzug geben. Bei diesem Verfahren erfolgt die transperitoneale Nephrektomie der funktionslosen Niere unter Erhaltung des Nierenbeckens und des Megaureters, eine Detubularisierung dieser Strukturen und ihre Einbeziehung in die eröffnete Harnblase.
Anhand von 4 Patienten (2 Jungen und 2 Mädchen, Alter 6–13 Jahre) konnten wir zeigen, dass mit diesem Verfahren eine gute Rehabilitation des unteren Harntrakts erreicht werden kann. Die Speicherfunktion der Harnblase wird signifikant verbessert und der verbliebene Anteil des oberen Harntrakts geschützt. Mit Komplikationen, wie beispielsweise einer partiellen Harnleiternekrose, muss gerechnet werden, wenn die Durchblutung des verwendeten Ureters kompromittiert ist, beispielsweise durch vorangegangene wiederholte Antirefluxplastiken.