Skip to main content
Erschienen in: Uro-News 5/2022

05.05.2022 | Urolithiasis | Panorama

Rezidivprophylaxe bei Harnsteinleiden

24-Stunden-Urin doch nicht immer überflüssig

verfasst von: Dr. Dagmar Kraus

Erschienen in: Uro-News | Ausgabe 5/2022

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Das Urinsammeln über 24 Stunden ist zwar eine lästige Maßnahme, bei Patient*innen mit rezidivierenden Harnsteinen sollte aber nicht darauf verzichtet werden. Denn eine an der Urinchemie ausgerichtete pharmakologische Prophylaxe (PPT) beugt einer erneuten Harnsteinbildung in diesem Risikokollektiv offenbar besser vor als eine empirische PPT, wie nun eine US-amerikanische Beobachtungsstudie ergab. Ausgewertet wurden die Akten von rund 8.400 Harnsteinpatient*innen aus einer Datenbank. Alle hatten ein erhöhtes Harnsteinrisiko und Medikamente zur PPT (Thiaziddiuretikum, Alkalizitrate oder Allopurinol) verschrieben bekommen. Anhand verschiedener Begleitfaktoren wurden sie Untergruppen zugeteilt. Bei 33 % der Probanden basierte die Verschreibung auf einer Analyse des 24-Stunden-Sammelurins, bei 67 % wurde empirisch rezeptiert. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 590 Tagen (selektive PPT) respektive 533 Tagen (elektive PPT) war in der Patient*innengruppe mit wiederkehrenden Harnsteinen ein deutlicher Vorteil bei selektiver Verschreibung festzustellen. Das Risiko für harnsteinbedingte Ereignisse sank um 17 %, wenn der Verschreibung das Urinsammeln über 24 Stunden vorausgegangen war. Nach zwei Jahren waren deutlich mehr Probanden mit wiederkehrenden Harnsteinen und selektiver PPT rückfallfrei als mit empirischer PPT (rezidivfreies Überleben: 0,77 vs. 0,75). In allen anderen Untergruppen machte es keinen Unterschied, ob die PPT auf Basis eines 24-Stunden-Urins verschrieben wurde oder nicht. Die Studienautor*innen heben drei Aspekte als entscheidend hervor:
Metadaten
Titel
Rezidivprophylaxe bei Harnsteinleiden
24-Stunden-Urin doch nicht immer überflüssig
verfasst von
Dr. Dagmar Kraus
Publikationsdatum
05.05.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Urolithiasis
Allopurinol
Erschienen in
Uro-News / Ausgabe 5/2022
Print ISSN: 1432-9026
Elektronische ISSN: 2196-5676
DOI
https://doi.org/10.1007/s00092-022-4904-3

Weitere Artikel der Ausgabe 5/2022

Uro-News 5/2022 Zur Ausgabe

Adjuvante Immuntherapie verlängert Leben bei RCC

25.04.2024 Nierenkarzinom Nachrichten

Nun gibt es auch Resultate zum Gesamtüberleben: Eine adjuvante Pembrolizumab-Therapie konnte in einer Phase-3-Studie das Leben von Menschen mit Nierenzellkarzinom deutlich verlängern. Die Sterberate war im Vergleich zu Placebo um 38% geringer.

Bei Senioren mit Prostatakarzinom auf Anämie achten!

24.04.2024 DGIM 2024 Nachrichten

Patienten, die zur Behandlung ihres Prostatakarzinoms eine Androgendeprivationstherapie erhalten, entwickeln nicht selten eine Anämie. Wer ältere Patienten internistisch mitbetreut, sollte auf diese Nebenwirkung achten.

Stufenschema weist Prostatakarzinom zuverlässig nach

22.04.2024 Prostatakarzinom Nachrichten

Erst PSA-Test, dann Kallikrein-Score, schließlich MRT und Biopsie – ein vierstufiges Screening-Schema kann die Zahl der unnötigen Prostatabiopsien erheblich reduzieren: Die Hälfte der Männer, die in einer finnischen Studie eine Biopsie benötigten, hatte einen hochgradigen Tumor.

Harnwegsinfektprophylaxe: Es geht auch ohne Antibiotika

20.04.2024 EAU 2024 Kongressbericht

Beim chronischen Harnwegsinfekt bei Frauen wird bisher meist eine Antibiotikaprophylaxe eingesetzt. Angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenz erweist sich das Antiseptikum Methenamin-Hippurat als vielversprechende Alternative, so die Auswertung einer randomisierten kontrollierten Studie.

Update Urologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.