Erschienen in:
12.09.2023 | Urolithiasis | Leitthema
Bildgebung bei Urolithiasis
verfasst von:
Prof. Dr. Martin Schönthaler, A. Miernik
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Mit der substanziellen Reduktion der Strahlenbelastung durch (Ultra‑)Low-dose-Programme in der nativen computertomographischen Bildgebung hat sich die Gewichtung der verschiedenen Modalitäten zur bildgebenden Diagnostik und Therapieplanung bei Urolithiasis in den letzten Jahren erheblich verändert. Hinzu kommt insbesondere in Deutschland die gerätetechnisch und mit zunehmender Expertise verfügbare Ultraschall(US-)diagnostik. Diese kann in der Akutdiagnostik und bei Verlaufskontrollen, aber auch als intraoperative Bildgebung, z. B. bei der perkutanen Steintherapie, die bisherigen Strahlung induzierenden Verfahren (intraoperative Durchleuchtung) weitgehend ersetzen. Dies schlägt sich in den internationalen Leitlinien nieder, die diese beiden Modalitäten als Erstliniendiagnostik in den genannten Bereichen empfehlen. Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung ermöglicht die immer höher auflösende Darstellung und damit verbesserte Diagnostik mit hoher Sensitivität und Spezifität. Dies ermöglicht auch bei speziell vulnerablen Patientengruppen wie Kindern oder Schwangeren eine zuverlässige Bildgebung, sei es mit der Sonographie oder auch Ultra-low-dose-Computertomographie. Darüber hinaus kommen zunehmend Verfahren aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (Machine Learning, Deep Learning) zur Anwendung, die eine automatisierte Steinerkennung und -charakterisierung einschließlich deren Zusammensetzung ermöglichen. Darüber hinaus können KI-Modelle (künstliche Intelligenz) dazu beitragen, Prognosemodelle sowie individuell zugeschnittene Behandlungs‑, Nachsorge-, und Metaphylaxepläne zu erstellen. Dies wird auch im Bereich Urolithiasis die weitere Personalisierung der Diagnostik und Therapie ermöglichen.