Erschienen in:
01.04.2009 | Leitthema
UV, sichtbares Licht, Infrarot
Welche Wellenlängen produzieren oxidativen Stress in menschlicher Haut?
verfasst von:
Prof. Dr. L. Zastrow, N. Groth, F. Klein, D. Kockott, J. Lademann, L. Ferrero
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Es wird experimentell gezeigt, dass die Bildung von freien Radikalen – hauptsächlich reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) – die allgemeine photobiologische Antwort für die Haut-Sonnenlicht-Wechselwirkung darstellt. Das freie Radikal-Aktionsspektrum (Wellenlängenabhängigkeit) für ultraviolettes und sichtbares Licht (280–700 nm) wird mittels quantitativer ESR bestimmt. Sichtbares Licht produziert etwa 50% des totalen oxidativen Stresses, generiert durch Sonnenlicht. Wie in den anderen Bereichen können hoch reaktive •O-
2-, •OH- und •CHR-Radikale in dieser Region identifiziert werden. Die Menge der erzeugten Radikale korreliert mit der Beleuchtungsstärke (Lux), die auf der Haut erreicht wird. Die Erzeugung freier Radikale durch nahes Infrarot (NIR, 700–1600 nm) in menschlicher Haut wird gezeigt. Die Radikalgenerierung ist von der Bestrahlungsstärke und der durch das NIR in der Haut induzierten stationären Temperatur abhängig. Die Temperaturabhängigkeit der Radikalbildung folgt der physiologischen Fieberkurve des Menschen. Über das gesamte aktive Sonnenspektrum werden im menschlichen Hautgewebe freie Radikale des gleichen Typs erzeugt. Der Bereich der schädlichen oder nützlichen Wirkung von Sonnenlicht definierter Qualität könnte künftig durch die Einführung eines Schwellenwertes für freie Radikale in der menschlichen Haut charakterisiert werden.