Erschienen in:
01.05.2007 | Leitthema
Vaginale Blutungen vor der Menopause bei gynäkologischen Malignomen
verfasst von:
Dr. H. Hertel, P. Hillemanns
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 2/2007
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Zusammenfassung
Die Inzidenzraten gynäkologischer Malignome variieren in Abhängigkeit vom Alter der betroffenen Frauen. In der Prämenopause ist das Zervixkarzinom unter den gynäkologischen Malignomen am häufigsten. Es erreicht seinen 1. Erkrankungsgipfel zwischen dem 35. und 39. Lebensjahr. Das Vaginalkarzinom ist sehr selten. Vaginale Kontaktblutungen, Blutungsauffälligkeiten oder vaginaler Fluor in der Prämenopause sind häufig schon Ausdruck eines fortgeschrittenen Zervix- oder Vaginalkarzinoms. Maximal 25% der Patientinnen mit Endometriumkarzinom sind jünger als 50 Jahre und weniger als 5% der Patientinnen jünger als 40 Jahre. In der Prämenopause sind etwa 3–7% der Ovarialtumoren maligne. Epitheliale Ovarialkarzinome wie auch hormonproduzierende Keimstrang-Stroma-Tumoren und Keimzelltumoren können Irregularitäten der Menstruation verursachen. Genitalmalignome können die Ursache prämenopausaler Blutungsstörungen sein. Bei Menstruationsunregelmäßigkeiten, Fluor und Kontaktblutungen sollte bei jeder prämenopausalen Patientin durch gynäkologische Untersuchung inklusive Kolposkopie, sonographischer Evaluierung des Uterus und der Adnexe eine Malignomursache ausgeschlossen werden. Anhaltende vaginale Blutungen nach Geburt oder Abort, die von einer β-HCG-Erhöhung begleitet sind, können Ausdruck von verbliebenem Throphoblastgewebe im Cavum uteri sein. Durch Kürettage muss ein Chorionkarzinom ausgeschlossen werden.