Erschienen in:
11.02.2022 | Varikosis | Leitthema
Offene und endovenöse Therapie des Crossenrezidivs
verfasst von:
PD Dr. Knuth Rass, Stefania Aglaia Gerontopoulou
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Therapie von Crossenrezidiven ist komplex, die Komplikationsraten hoch und nötige Behandlungen müssen oft wiederholt werden. Die Prävention und Auswahl der passenden Therapiemethode sind also von großer Bedeutung.
Fragestellung
Gibt es effektive Maßnahmen zur Prävention von Crossenrezidiven? Welche Vor- und Nachteile bestehen für die Behandlungsverfahren? Welche Empfehlungen werden in den Leitlinien und Studien ausgesprochen?
Material und Methoden
Diese Übersichtsarbeit basiert auf einer Literaturrecherche bei PubMed und aktuell verfügbaren Leitlinien zur Frage der Präventions- und Therapiemöglichkeiten des Crossenrezidivs.
Ergebnisse
Zu den präventiven Maßnahmen saphenofemoraler Eingriffe zählen die niveaugleiche saphenofemorale Ligatur, möglichst in Kombination mit einer Barrieremaßnahme bei der offenen Operation sowie die „Laser-Crossektomie“ und Mitbehandlung einer vorhandenen V. saphena accessoria anterior (VSAA) bei den endovenös thermischen Ablationsverfahren (EVTA). Evidenzbasierte Daten zu präventiven Maßnahmen im Rahmen saphenopoplitealer Eingriffe existieren nicht. Die offen-chirurgische Therapie und die ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung (UGSS) sind grundsätzlich bei allen Formen von Crossenrezidiven anwendbar. EVTA-Verfahren weisen anatomische Limitationen bei der Anwendung auf. Die Empfehlungen der internationalen Leitlinien tendieren zu einem Einsatz weniger invasiver Methoden (EVTA, UGSS, Phlebektomie) zur Behandlung inguinaler und poplitealer Crossenrezidive.
Schlussfolgerungen
Eine Tendenz zu den weniger invasiven Verfahren ist zu erkennen, obwohl eine Evidenz aus kontrollierten randomisierten Studien fehlt. Daher sollten für die Auswahl der am besten geeigneten Therapie die anatomischen Gegebenheiten, die Vorstellungen des Patienten und die Expertise des Therapeuten mit einfließen. Zur Effektivität der poplitealen Crossenrevision liegen keine systematischen Untersuchungen vor. Mehr kontrollierte prospektive Studien sind nötig, um dieses komplexe Thema zu erleuchten.