Erschienen in:
01.07.2003 | Originalien
Vasektomie heute
Eine Bestandserhebung nach 1275 Vasektomien in 10 Jahren
verfasst von:
F. Dahm, P. Dahm, Dr. J. Dahm
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2003
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Zusammenfassung
Wir berichten über ein Kollektiv von 1275 Patienten, die innerhalb von 10 Jahren ambulant von einem Operateur vasektomiert wurden. Ferner wurde eine prospektive Befragung von 217 Patienten hinsichtlich ihrer Einstellung und Motivation zur Vasektomie sowie deren finanziellen Aspekte durchgeführt. Im untersuchten Patientenkollektiv (37,0±5,9 Jahre) verlief der postoperative Verlauf bei 98,4% der Patienten komplikationslos. Bei einer durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeit von 2,2±0,21 Tage wurde ein signifikanter Abfall von 2,6 (1990/91) auf 1,1 Tage (1998/99) beobachtet (p=0,001). Der Erfolg des Eingriffs im Sinne einer eingetretenen Azoospermie wurde nach 2 bzw. 3 Spermiogrammen bei 96,6% bzw. 98,5% der Patienten dokumentiert. Obwohl die Vasektomie von der Mehrheit (94,6%) als Kassenleistung angesehen wurde, wären 88,1% der vasektomierten Kassenpatienten bereit gewesen, den Eingriff auf eigene Kosten durchführen zu lassen. Der Wunsch nach Rekanalisation trat selten auf (0,7%: 9/1275) und fand sich eher bei jüngeren Patienten. Zusammenfassend stellt die Vasektomie eine komplikationsarme, zuverlässige und preisgünstige Form der Schwangerschaftsverhütung dar. Nach angemessener Beratung war die Patientenzufriedenheit sehr hoch. Eine weitere Propagierung der Vasektomie als zeitgemäße Form der Verhütung in Deutschland erscheint medizinisch und gesundheitspolitisch erstrebenswert.