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Erschienen in: Rechtsmedizin 6/2008

01.12.2008 | Kasuistiken

Verbluten in den Magen-Darm-Trakt aus einer Aortenprothese

verfasst von: Dr. S.S. Guddat, K. Semm, M. Tsokos

Erschienen in: Rechtsmedizin | Ausgabe 6/2008

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Zusammenfassung

In der rechtsmedizinischen Sektionspraxis findet sich Verbluten als Todesursache in 5–10% der Fälle. Im vorliegenden Fall wurde ein signifikanter Blutverlust in den Magen und in das Duodenum festgestellt. Das Blut im Duodenum und sich anschließenden Dünndarmanteilen war geronnen und glich einem Ausgusspräparat der Darmschleimhaut, sodass von einer Sickerblutung ausgegangen wurde. Bei der Suche nach der Blutungsquelle fand sich ein intraduodenaler Verlauf eines aortobifemoralen Bypasses bei arteriosklerotisch bedingtem Verschluss beider Beckenschlagadern. Das Material des Bypasses war aufgrund der Einwirkung der Verdauungssäfte verfärbt und stark brüchig; als Blutungsquelle fand sich ein Einriss der Gefäßprothese. Da sich am Übergang der Prothese zur Darmschleimhaut Nahtmaterial befand, wurde zunächst von einem ärztlichen Kunstfehler ausgegangen. Bei dem intraduodenalen Verlauf des Bypasses handelte es sich jedoch um eine aortoenterale Fistel, eine seltene, jedoch ernste Komplikation der Aortenchirurgie.
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Metadaten
Titel
Verbluten in den Magen-Darm-Trakt aus einer Aortenprothese
verfasst von
Dr. S.S. Guddat
K. Semm
M. Tsokos
Publikationsdatum
01.12.2008
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Rechtsmedizin / Ausgabe 6/2008
Print ISSN: 0937-9819
Elektronische ISSN: 1434-5196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00194-008-0566-z

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