Erschienen in:
01.07.2014 | Leitthema
Verbreitung häufiger Allergien bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1)
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Die erste Folgebefragung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 1), die von 2009 bis 2012 als kombinierte Quer- und Längsschnitterhebung durchgeführt wurde, liefert u. a. aktuelle Daten zu allergischen Erkrankungen. Die Datenerhebung erfolgte mittels Telefoninterviews. Insgesamt nahmen 6093 Mädchen und 6275 Jungen bzw. deren Eltern teil, darunter 4455 Ersteingeladene (0 bis 6 Jahre; Response 38,8 %) und 7913 Wiedereingeladene (7 bis 17 Jahre; Response 72,9 %). Laut Elternangaben war aktuell knapp ein Sechstel der Kinder und Jugendlichen von mindestens einer atopischen Erkrankung betroffen (15,6 %, 95 %-Konfidenzintervall 14,7–16,5). Die 12-Monats-Prävalenzen von Heuschnupfen, Neurodermitis und Asthma bronchiale betrugen 9,1 % (8,4–9,8), 6,0 % (5,4–6,6) bzw. 4,1 % (3,6–4,6). 2,2 % (1,9–2,6) der Kinder und Jugendlichen litten aktuell an einem allergischen Kontaktekzem. Im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung von 2003 bis 2006 hat in KiGGS Welle 1 ein höherer Anteil von Eltern die Frage nach dem Auftreten von Asthma bronchiale in den letzten 12 Monaten bei ihren Kindern und Jugendlichen bejaht (4,1 vs. 3,2 %; p = 0,0034). Der Gesamtanstieg ist auf gestiegene Prävalenzen bei 0- bis 6-Jährigen und hier vor allem bei Mädchen zurückzuführen. Für Heuschnupfen fallen höhere 12-Monats-Prävalenzen ebenfalls in den beiden unteren Altersgruppen und auch hier vor allem bei Mädchen auf. Der Gesamtanstieg ist aber nicht statistisch signifikant (9,1 vs. 8,3 %; p = 0,08). Für Neurodermitis war insgesamt ein rückläufiger Trend in der aktuellen Betroffenheit zu beobachten [6,8 % (2003–2006) vs. 5,4 % (2009–2012); p = 0,0015].