Erschienen in:
20.07.2021 | Verbrennung | Leitthema
Rekonstruktion beim polytraumatisierten Brandverletzten
verfasst von:
PD Dr. Andreas Jokuszies, L. Martyniak, K. Dastagir, B. Weyand, P. M. Vogt, N. Krezdorn
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Polytraumatisierte Brandverletzte stellen ein seltenes Patientenkollektiv dar und erfordern aufgrund der besonderen Kombinationsverletzung ein eigenes Behandlungskonzept.
Fragestellung
Vor dem Hintergrund dieses speziellen Verletzungsmusters stellt sich die Frage nach einem interdisziplinären Behandlungsalgorithmus, insbesondere wenn tiefgradige Verbrennungen über der Frakturzone lokalisiert sind.
Material und Methode
Grundlagen des vorliegenden Beitrags sind eine PubMed-basierte Literaturrecherche und eigene Erfahrungen eines universitären Traumazentrums für Schwerbrandverletzte mit Darstellung der besonderen therapeutischen Anforderungen und Zielsetzungen anhand eines Fallbeispiels.
Ergebnisse
Die Auswertung der Literaturrecherche und eigener Behandlungsergebnisse kommt zu dem Ergebnis, dass Amputationen und Infektionen bei rechtzeitiger und interdisziplinärer Einbindung des plastischen Chirurgen durch frühe kombinierte Frakturstabilisierung, Nekrosektomie und sofortige Hauttransplantation in Häufigkeit und Ausmaß reduziert werden können. Plastisch-rekonstruktive Eingriffe ermöglichen zudem eine funktionelle und ästhetische Wiederherstellung mit optimierter Prothesenversorgung.
Schlussfolgerung
Polytraumatisierte Schwerbrandverletzte erfordern einen interdisziplinären Behandlungsansatz, wobei Längenerhalt, Funktionalität und Ästhetik der betroffenen Extremitäten unter Vermeidung von Knochen- und Weichteilinfektionen oberstes Behandlungsprimat sind.