Erschienen in:
09.01.2017 | Wundinfektion | Übersichten
Vermeidung perioperativer Hypothermie
Umsetzung der S3-Leitlinie
verfasst von:
PD Dr. med. E.-P. Horn, Prof. Dr. med. E. Klar, PD Dr. med. J. Höcker, Prof. Dr. med. A. Bräuer, Prof. Dr. med. B. Bein, Prof. Dr. med. H. Wulf, Prof. Dr. med. A. Torossian
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Zur Optimierung der perioperativen Qualität und Patientensicherheit bei ambulanten und stationären Operationen sollte die S3-Leitlinie zur Vermeidung der perioperativen Hypothermie konsequent umgesetzt werden. Perioperative Normothermie ist ein Qualitätsindikator und kann unproblematisch durch Zusammenarbeit von Anästhesisten und Operateuren entlang den Empfehlungen der Leitlinie erreicht werden. Um Hypothermie frühzeitig zu erkennen, muss die Körperkerntemperatur perioperativ gemessen werden, möglichst schon 1–2 h vor Einleitung der Anästhesie beginnend. Patienten bereits vor Einleitung einer Anästhesie aktiv 20–30 min Wärme zuzuführen, ist besonders effizient und sollte in den präoperativen Prozess integriert werden. Patienten sollen über die Risiken einer unbeabsichtigten perioperativen Hypothermie präoperativ informiert und perioperative Teammitglieder geschult werden. Ein Standard (SOP) zum Wärmemanagement sollte für die operative Einheit erstellt werden. Zur Qualitätskontrolle sollten innerhalb der OP-Einheit alle 3–6 Monate an einem OP-Tag stichprobenartig alle operativen Patienten hinsichtlich der Inzidenz postoperativer Hypothermie überprüft werden. Ziele sind, dass bei mindestens 80 % aller operativen Patienten die Körperkerntemperatur gemessen wird und diese bei >70 % am Ende der Operation >36 °C liegt.