Erschienen in:
01.10.2006 | Schwerpunkt: Herzrhythmusstörungen
Vorhofflimmern
verfasst von:
PD Dr. M. G. Hennersdorf, B. E. Strauer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 10/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Vorhofflimmern stellt die Rhythmusstörung dar, die am häufigsten zur Krankenhausaufnahme führt. Aufgrund der Altersstruktur unserer Gesellschaft und der zunehmenden Morbidität und Komorbidität muss davon ausgegangen werden, dass diese Arrhythmie in ihrer Prävalenz noch zunehmen wird. Die therapeutischen Erfolge sind oft unbefriedigend. In 1. Linie muss die Grundkrankheit erkannt und behandelt werden. In 2. Linie muss bei symptomatischen Patienten eine antiarrhythmische Therapie überdacht werden. Eine elektrische Kardioversion bei der persistierenden Form sollte initial und bei Symptomatik durchgeführt werden. Repetitive Kardioversionen bei asymptomatischen Patienten bringen keinen Mortalitätsgewinn. Die antiarrhythmische Therapie umfasst Medikamente der Klassen Ia, Ic und III. Eine begleitende Antikoagulation ist unbedingt notwendig, ASS alleine nur bei fehlender struktureller Herzerkrankung und fehlenden thrombembolischen Risikofaktoren indiziert. Sollten Risikofaktoren vorliegen, muss eine effektive Antikoagulation mit Kumarinderivaten eingeleitet werden. Die Therapie mit ACE-Hemmern und AT-Antagonisten bringt bei Patienten mit arterieller Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz deutliche Vorteile im Hinblick auf den Erhalt des Sinusrhythmus nach Kardioversion und auf die Inzidenz der Herzrhythmusstörung. Neue Medikamente zur Antikoagulation und neue Antiarrhythmika bergen die Hoffnung, zukünftig Patienten effektiver und nebenwirkungsärmer behandeln zu können.