Erschienen in:
27.11.2018 | Vorhofflimmern | Übersichten
Verschluss des linken Vorhofohrs bei nichtvalvulärem Vorhofflimmern
Datenlage, aktuelle Studien, offene Fragen
verfasst von:
Prof. Dr. K. G. Häusler, M. Endres, U. Landmesser
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Etwa jeder 5. ischämische Schlaganfall wird durch Vorhofflimmern verursacht. Eine effektive Schlaganfallprävention ist mittels oraler Antikoagulation möglich, jedoch wird ein relevanter Teil der Patienten aus unterschiedlichen Gründen nicht (dauerhaft) antikoaguliert. Auch wenn anhand der aktuellen Datenlage bei weitem keine generelle Empfehlung für einen Einsatz eines Vorhofohrverschlusses gegeben werden kann, ist ein katheterbasierter Verschluss des linken Vorhofohrs beispielsweise bei Patienten nach schwerer Blutung unter oraler Antikoagulation eine alternative Therapieoption, wenn die Ursache der Blutung nicht therapiert bzw. eliminiert werden kann. Kritisch ist die Indikationsstellung bei Patienten mit einer relativen Kontraindikation oder einer fehlenden Compliance für eine orale Antikoagulation. Für die klinische Praxis ist von entscheidender Bedeutung, ob die Indikationsstellung zum Verschluss des linken Vorhofohrs durch weitere prospektive randomisierte Studien belegt werden kann. Zudem ist relevant, zu welchem Zeitpunkt nach einem katheterbasierten Vorhofohrverschluss ein Absetzen der konsekutiv zu verordnenden Thrombozytenaggregationshemmung möglich ist, da diese mit einem Blutungsrisiko assoziiert ist. Neben der aktuell verfügbaren Datenlage werden in diesem Artikel auch die derzeit offenen Fragen diskutiert. Zudem wird ein Überblick zu laufenden klinischen Studien gegeben und die in Kürze die Rekrutierung aufnehmende multizentrische randomisierte CLOSURE-AF-Studie vorgestellt, die durch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. finanziert wird.