Erschienen in:
15.02.2017 | Vorhofflimmern | Schwerpunkt
Remodeling des Altersherzens
Sinusknotendysfunktion und Vorhofflimmern
verfasst von:
PD Dr. med. Jörg Weirich
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Sinusknotendysfunktion („sick sinus syndrome“, SSS) und Vorhofflimmern (AF) zeigen eine zunehmende Inzidenz im Alter. Beide Störungen sind assoziiert mit kardiovaskulären Erkrankungen und treten nicht selten gemeinsam auf. Tatsächlich findet man bei beiden Störungen gleichartige Pathomechanismen wie strukturelles Remodeling in Form einer degenerativen Fibrose und funktionelles Remodeling in Form eines gestörten Ca2+-Handlings. Als Mediator des Remodelings steht eine exzessiv aktivierte CamKII (Ca2+/Calmodulin-abhängige Proteinkinase Typ II) im Mittelpunkt. Im Sinusknoten führt das Remodeling zur Apoptose und als Folge zu Sinusknotenstillstand oder Reentry (Tachyarrhythmie-Bradykardie-Syndrom). Im Vorhofmyokard begünstig das Remodeling ebenfalls Reentry bzw. dessen Triggermechanismen, insbesondere getriggerte Aktivität aufgrund später Nachdepolarisationen (DAD). SSS und AF könnten somit unterschiedliche Phänotypen derselben Veränderung im Vorhof sein. Andererseits kann nach dem Henne-und-Ei-Prinzip SSS das Auftreten von AF oder umgekehrt bewirken.