Erschienen in:
20.03.2017 | Harnblasenkarzinom | Leitthema
Wann ist die operative Versorgung von Metastasen beim Harnblasenkarzinom angezeigt und gibt es eine wissenschaftliche Grundlage hierfür?
verfasst von:
PD Dr. C. Niedworok, H. Rübben
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das metastasierte Urothelkarzinom ist eine Erkrankung mit einer schlechten Prognose. Die akzeptierte Behandlung der Metastasen besteht in einer systemischen Chemotherapie, kann aber in Einzelfällen um eine operative Versorgung erweitert werden.
Fragestellung
Es werden die Ergebnisse klinischer Studien dargestellt, um die Vor- und Nachteile einer Metastasektomie beim metastasierten Urothelkarzinom zu erarbeiten.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Datenbankanalyse und Diskussion der Studien, in denen eine operative Versorgung von Metastasen bei einem Urothelkarzinom der Harnblase durchgeführt wurde.
Ergebnisse
Die Metastasektomie kann in Einzelfällen eine sinnvolle Ergänzung zu einer systemischen Chemotherapie sein. Vor allem Patienten mit symptomatischer Erkrankung können von einer Metastasektomie profitieren. Eine Lebenszeitverlängerung ist durch eine operative Behandlung in der metastasierten Situation allenfalls bei metachroner singulärer Metastase oder oligometastasiertem Befund zu erwarten.
Schlussfolgerung
Die Auswahl der Patienten, die für eine Metastasektomie in Frage kommt, sollte risikoadaptiert und unter Berücksichtigung des Allgemeinzustands erfolgen. Sie sollte dem Einzelfall vorbehalten bleiben und in der Regel in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie durchgeführt werden.