Erschienen in:
01.01.2011 | Leitthema
Wechselwirkungen der hormonellen Kontrazeptiva
verfasst von:
Prof. Dr. J. Donnerer
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Die Östrogene und Gestagene der hormonellen Kontrazeptiva unterliegen einer Phase-I-Biotransformation durch Cytochrom-P450-Enzyme, Phase-II-Kopplungsreaktionen mit Glucuronsäure und Sulfat, sowie einem enterohepatischen Kreislauf. Begleitmedikationen, die mit einem dieser Vorgänge interagieren, können die Zuverlässigkeit der Kontrazeption beeinflussen. Da die hormonellen Kontrazeptiva in geringer Dosis appliziert werden, kann insbesondere jede Beschleunigung der Biotransformation durch Cytochrom-P450-Enzyminduktion die zuverlässige Ovulationshemmung stören. Dies gilt für starke Enzyminduktoren in Dauertherapie. Schwache Enzyminduktoren oder die kurzfristige Gabe interagierender Substanzen stören die kontrazeptive Wirkung der Hormonpräparate weitaus weniger. Andererseits können Östrogene und Gestagene auch die Kinetik anderer Arzneimittel beeinflussen. Daher ist wichtig, jede Begleitmedikation zu analysieren.