Erschienen in:
02.04.2019 | Nierentransplantation | Leitthema
Wenn das Transplantat versagt
verfasst von:
PD Dr. Dr. G. Einecke, Dr. A. Bertram
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 4/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Nach dem Verlust der Nierentransplantat(NTx)-Funktion kehren immer mehr Patienten zur Dialyse zurück. Die Mortalität steigt mit dem Wiederbeginn der Dialyse im Vergleich zu Patienten mit einem funktionierenden Tx deutlich an. Zu den häufigsten Todesursachen gehören kardiale und infektiöse Komplikationen.
Ziel der Arbeit
Bei der Behandlung von Patienten mit Tx-Versagen stehen 3 Aspekte im Vordergrund: der Wiederbeginn der Dialysebehandlung, der Umgang mit der Immunsuppression und die Indikation zur Tx-Nephrektomie. Der vorliegende Übersichtsartikel untersucht die aktuelle Evidenz zu diesen Fragen.
Material und Methoden
Die Arbeit beruht auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed.
Ergebnisse
Der Zeitpunkt des Wiederbeginns einer Dialyse sollte in erster Linie in Abhängigkeit von klinischer Symptomatik und Komorbiditäten gewählt werden. Dabei gibt es keine besondere Präferenz für ein bestimmtes Dialyseverfahren. Die Geschwindigkeit der Reduktion der Immunsuppression erfolgt in Abhängigkeit von der Restfunktion, dem Zeitpunkt des Tx-Versagens, dem Infektionsrisiko und einer möglicherweise geplanten Re-Tx. Eine Tx-Nephrektomie ist indiziert bei akuter klinischer Symptomatik mit Schmerzen und Schwellung des Tx (z. B. bei hyperakuter bzw. therapierefraktärer Rejektion und Perfusionsstörungen) sowie bei chronisch-inflammatorischem Syndrom. Bei asymptomatischem Tx ist aufgrund der hohen Komplikationsrate und nicht nachgewiesenem Benefit eine Tx-Nephrektomie nicht indiziert.
Diskussion
Wir geben Empfehlungen zum Management von Patienten nach Tx-Versagen. Die Entscheidungen müssen jedoch der jeweiligen Situation individuell angepasst werden.