Erschienen in:
01.10.2020 | Pflege | Leitthema
Wie können elektronische Akten die Versorgung onkologischer Patienten über Sektorengrenzen hinweg unterstützen?
verfasst von:
M. Stein
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Onkologische Patienten benötigen in Diagnostik und Therapie einen interdisziplinären Ansatz. Dieser wird noch verstärkt durch die (über-)regionale räumliche Verteilung der am Behandlungsprozess beteiligten Ärzte. Daher müssen Kommunikationsstrukturen etabliert werden, die einen Informationsverlust zwischen den unterschiedlichen Versorgungspartnern vermeiden helfen.
Ziel der Arbeit
Unterschiedliche elektronische Aktensysteme werden in ihrer Ausprägung vorgestellt und v. a. leistungserbringergeführte Akten wie die elektronische Fallakte (EFA) von der am 01.01.2021 einzuführenden elektronische Patientenakte (EPA) abgegrenzt. Sinnvolle Anwendungsszenarien und Erfahrungen im Einsatz intersektoral genutzter Fallakten werden präsentiert.
Material und Methoden
Die elektronische Kommunikation via EFA muss sich an aktuelle Leitlinien und bewährte Konzepte halten. Für die Anwendungsszenarien der onkologischen Versorgung oder von Konsilien in der Versorgung intensivpflichtiger COVID-19- oder nephrologischer Patienten werden Erfahrungsberichte des Fallaktenproviders RZV GmbH angeführt. Schließlich wird ein Ausblick auf die Zeit ab dem 01.01.2021 mit der Möglichkeit einer Verknüpfung von Fallakten mit den EPA gegeben.
Ergebnisse und Diskussion
Die EFA hat sich in mehreren intersektoralen Versorgungsszenarien bewährt und bietet über eine direkte Integration in Primärsysteme auch einen vollständig digitalen Kommunikationsprozess. Durch das Angebot von zusätzlichen Diensten, z. B. Bereitstellung von Bilddaten oder Onlineformularen, kann sich die Akzeptanz von Fallakten erhöhen. Wichtig wird zukünftig eine direkte Verknüpfung von Fallakten mit den EPA sein, um Ärzten keinen Mehraufwand in der Kommunikation mit anderen Leistungserbringern und Patienten aufzubürden.