Erschienen in:
01.08.2012 | Originalien
Wirkmechanismen nasaler Glukokortikosteroide in der Therapie der allergischen Rhinitis
Teil 2: Praxisorientierte Aspekte der Anwendung
verfasst von:
L. von Bernus, P. Högger, O. Pfaar, Prof. Dr. L. Klimek
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Glukokortikosteroide (GCS) werden bei allergischer Rhinitis (AR) in der Regel topisch eingesetzt. Der Vorteil gegenüber anderen Substanzklassen ist u. a. die hohe Wirksamkeit auf die nasale Inflammation/Obstruktion. Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass eine Beschwerdebesserung nicht sofort zu erwarten ist, sondern bei intermittierender Rhinitis nach etwa 2–4 Tagen, bei persistierender Rhinitis nach etwa 2–3 Wochen. Sprays mit nasalen GCS (nGCS) müssen regelmäßig angewandt werden. Eine Anwendung „bei Bedarf“ ist weder wirkungs- noch sinnvoll. Eine Indikation für GCS sind hyperplastische Verlaufsformen perennialer Rhinitiden, oft als Begleittherapie zur operativen Sanierung der Nasenmuscheln und/oder Nasennebenhöhlen. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass intranasal applizierte GCS sich nicht nur positiv auf die nasale Symptomatik auswirken, sondern zudem auch okulare Beschwerden lindern können. Zudem wurde gezeigt, dass nGCS auch in der prophylaktischen Therapie einer saisonalen AR von Nutzen sein können. Diese Theorie wird durch Kenntnisse über die molekularen Mechanismen der antiinflammatorischen Wirkung von nGCS gestützt. Demnach sollten nasale Glukokortikosteroide als wesentliche medikamentöse Therapieoption bei AR in Betracht gezogen werden.