Erschienen in:
27.12.2019 | Wundinfektion | Originalien
Hygienefortbildung für Ärzte zur Verbesserung der chirurgischen Visiten
Viel hilft viel?
verfasst von:
Jana Schuchardt, Iris F. Chaberny, Dr. Bettina Schock
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund und Zielstellung
Eine hohe Händehygiene-Compliance (HHC) ist eine effektive Maßnahme zur Prävention von postoperativen Wundinfektionen und deshalb ein wichtiger Ansatzpunkt von Interventionen. Gerade bei ärztlichem Personal bleibt die HHC trotz unterschiedlicher Kampagnen verbesserungswürdig. Ziel war es, den Effekt von maßgeschneiderten und innovativen Interventionen auf die HHC von Ärzten zu analysieren.
Methode
In einer ersten Beobachtungsphase wurde die HHC der ärztlichen Mitarbeiter auf 3 chirurgischen Stationen während der ärztlichen Visite erfasst. Anschließend erfolgte Durchführung von 2 unterschiedlichen Interventionsformen. Daran schloss sich eine erneute Beobachtung jeweils ca. 6 Wochen nach der Intervention an.
Ergebnis
Auf der Station ohne Intervention zeigt sich kein signifikanter Unterschied der HHC zwischen den beiden Beobachtungsphasen. Die Station mit einer kleinen Intervention weist eine Steigerung der HHC auf. Die Station, auf der die maßgeschneiderte Fortbildung durchgeführt wurde, zeigt einen signifikanten Anstieg der HHC zwischen den beiden Beobachtungsphasen.
Diskussion und Ausblick
Zur Steigerung der Infektionsprävention bedarf es grundsätzlich einer Verbesserung der Hygienefortbildungen. Um die Compliance zur Umsetzung von präventiven Maßnahmen (z. B. HHC) bei ärztlichen Mitarbeitern zu erhöhen, eignen sich maßgeschneiderte Fortbildungen mit hohem Praxisbezug. Langfristig gehört zur Verbesserung des infektionspräventiven Verhaltens beim ärztlichen Personal auch ein solides Indikationswissen, welches neben praktisch orientierten Fortbildungen durch kleine Erinnerungsimpulse und Unterstützung vonseiten der Mitarbeiter der Hygiene gewährleistet werden kann.