Erschienen in:
25.07.2019 | Wundinfektion | Originalien
Komplikationen im zeitlichen Verlauf nach einer operativen Wirbelsäulenversorgung
verfasst von:
Dr. W. Pepke, MD, C. Wantia, H. Almansour, MD, Dr. sc. hum. T. Bruckner, Dr. M. Thielen, MD, PD. Dr. M. Akbar, MD
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Postoperative Komplikationen in der Wirbelsäulenchirurgie sind häufig. Über die Zeitpunkte des jeweiligen Komplikationseintritts im postoperativen Verlauf wurde bisher nur spärlich berichtet. Die Erfassung der Häufigkeitsgipfel postoperativer Komplikationen hat jedoch wesentlichen Einfluss auf die Aufklärung der Patienten sowie die postoperativen Verlaufskontrollen.
Material und Methoden
In dieser monozentrischen retrospektiven Studie wurden die postoperativen Komplikationen von 1179 Patienten, die zwischen 2010 und 2015 mittels Spondylodese operativ versorgt worden waren, erfasst. Die Patienten wurden 3, 6, 12, 24 und 36 Monate postoperativ nachuntersucht. Gemäß der bestehenden Lokalisation und Pathologieart wurden die Patienten in Gruppen eingeteilt und die erfassten Komplikationen statistisch analysiert.
Ergebnisse
Aufgrund einer Komplikation wurde bei 16,9 % der 1179 Patienten eine Revision vorgenommen. Die meisten Komplikationen traten binnen der ersten 3 Monate auf (72,9 %). Der häufigste Grund für diese Revision war eine tiefe Wundinfektion (42,7 %). Die meisten Infektionen entwickelten die Patienten innerhalb der ersten 3 Monate nach der Operation (91,8 % aller Infektionen), sodass diese als Frühinfektionen definiert werden können. Der Häufigkeitsgipfel des Materialversagens zeigte sich im 2. postoperativen Jahr mit 46 % aller erfasster Materialversagen (2,5 % der Gesamtkomplikationen).
Diskussion
Der Häufigkeitsgipfel postoperativer Komplikationen nach Spondylodese tritt bereits innerhalb der ersten 3 postoperativen Monate ein. Die Wundinfektion stellt die häufigste Komplikation dar. Dennoch ist eine regelmäßige und langfristige postoperative klinisch-radiologische Verlaufskontrolle notwendig, da v. a. das Materialversagen erst innerhalb des 2. postoperativen Jahres einen Häufigkeitsgipfel aufweist.